Haarausfall

Formen, Ursachen und Behandlungsmethode von Haarausfall

Haarausfall ist eine Volkskrankheit. Insgesamt haben wir circa 130.000 bis 150.000 Haare auf unserem Körper. Kopfhaare sind die am schnellsten wachsenden Haare am Körper. Durchschnittlich werden sie in drei Tagen einen Millimeter länger. Haarausfall per se ist vollkommen normal. Das tägliche Verlieren von 70 bis 100 Haaren pro Tag ist normal. Alopezie bezeichnet – in Abgrenzung von Effluvium – den deutlich sichtbaren Haarausfall, bei dem eine Lichtung des Kopfhaares zutage tritt. Hier unterscheidet man zwischen zwei wesentlichen Formen.

Der Androgenetische Haarausfall ist der erblich bedingte Haarausfall. Er wird durch das Steroidhormon Dihydrotestosteron (DHT) hervorgerufen. Androgenetischer Haarausfall tritt auf, wenn eine genetische Veranlagung gegeben ist. Diese Art der Alopezie tritt vor allem bei Männern auf. Allerdings kann sich auch bei Frauen ein genetisch bedingter Haarausfall entwickeln.

Des Weiteren ist Alopecia areata – auch kreisrunder Haarausfall genannt – eine bedeutende Form des Haarausfalls. Dabei fallen Haare lokal begrenzt fleckenförmig aus. Außer auf dem Kopf kann Alopecia areata auch im Bartbereich oder bei der Körperbehaarung stattfinden. Sie ist mit circa 1,4 Millionen Betroffenen in Deutschland die häufigste entzündliche Haarausfallerkrankung und ist geschlechts- und altersunabhängig, wobei sie insbesondere im zweiten und dritten Lebensjahrzehnt stattfindet. Man vermutet, dass Alopecia areata eine fehlgeleitete Abwehrreaktion des Immunsystems ist, bei der eigentlich Viren, Bakterien und Pilze abgewehrt werden sollen, der Angriff stattdessen jedoch auf die eigenen Haare geschieht. Man spricht von einer Autoimmunreaktion. Als Auslöser wird unter anderem eine Kombination von erblichen Faktoren und psychischen Bedingungen wie Stress gehandelt. Im Gegensatz zum adrogenetischen Haarausfall ist ein natürliches Nachwachsen der Haare ohne medikamentösen oder operativen Einsatz möglich.

Eine Behandlungsmöglichkeit für Alopezie sind Haartransplantationen. Die I-FUE-Haartransplantation ist dabei die am weitesten entwickelste Technik. Dabei werden Haare einzeln vom Hinterkopf entnommen, in einer haarfreundlichen Lösung zwischengelagert und anschließend innerhalb kürzester Zeit an der gewünschten Stelle am Kopf implantiert. Sollten am Hinterkopf nicht ausreichend Haare vorhanden sein, können auch Körperhaare entnommen werden. Besonders geeignet sind dafür Brusthaare. Man spricht dann von einer Körperhaartransplantation. Bei beiden Methoden bestehen hohe Erfolgschancen.